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Das Bergbauerndorfmuseum Gerstruben |
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Die Gerstruber Stiege |
Früher war der Ort nur über einen sehr steilen Weg mit einer stellenweisen Steigung von 28 - 30 % zu erreichen. Dieser konnte nur sehr beschwerlich mit einem Zweiradkarren befahren werden und war teilweise auch äußerst gefährlich. In einer Beschreibung der Wege im Markt Oberstdorf von 1839 wird der Stieg nur noch als Fußweg bezeichnet. |
Über den genauen Verlauf dieses alten Steiges ist mir nur wenig bekannt. Ich kann nur an Hand der in der Alpenvereinskarte von 1906 eingetragenen Pfade Vermutungen anstellen. Demnach verlief sie bis zur ersten Kehre (1033 m) auf der heutigen Route und stieg dann am Rand des Hölltobels steil nach oben, bis sie an der Stelle, an der heute das Wegkreuz steht (1093 m), wieder die heutige Straße erreicht. Kurz darauf verlässt sie diese wieder nach Norden und steigt weiter an, bis sie fast die Höhe Gerstrubens erreicht hat. Von hier an quert sie beinahe höhengleich durch den kleinen Tobel der vom Gerstruber Älpele herunterführt und erreicht Gerstruben beim Haus Nr. 1 (Wirtschaft). |
Da alle Güter und Waren mühevoll über diesen Stieg gebracht werden mussten, stellten die Bewohner 1866 den Antrag, eine neue Straße zu bauen. Der Antrag wurde jedoch von der Gemeindeverwaltung in Oberstdorf verschleppt und erst im Jahr 1882 konnte mit dem Bau begonnen werden. Die Kosten teilten sich die Bewohner und der Markt. Nur Haus-Nr. 11 war befreit, da der Raut nicht an den Weg angebunden wurde. |
Die heutige, geteerte Starße nimmt immer noch den Verlauf von 1882. Im Jahr 2010 wurde der gesamte Aufstieg komplett überarbeitet und neu geteert. Natürlich darf er, wie die meisten unserer Täler, nicht ohne Genehmigung mit dem Auto befahren werden. So wird man als Fußgänger nur selten von Kraftfahrzeugen gestört. |
Dieser Stieg eignet sich im Sommer ganz besonders für Radfahrer, die es etwas steiler haben wollen. Kurz vor der ersten und nach der zweiten Kehre wird es ganz schön knackig. Dafür wird die Strecke nach Gerstruben weiter ins Dietersbacher Tal bis zur Alpe Dietersbach wirder etwas gemächlicher. |
Literatur: |
Gerstruben S. 84 ff |
Stand:
12.02.2012
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